Dr. Rüdiger v. Luxburg 
Richtigstellungen zu meiner Person

Ein Leben für Kunst und Kultur


Da in der Presse immer wieder nach Stationen meines Lebenslaufs gefragt wurde und z.T. absurde Spekulationen darüber im Netz kursieren, seien hier einige Aspekte herausgegriffen, die in der Presse thematisiert wurden:

Nach dem Besuch des humanistischen Zweigs der Bischof Neumann-Schule in Königstein/Ts. mit Russisch als neusprachlichem Schwerpunkt sowie einem anschließenden Aufenthalt in der damaligen Sowjetunion absolvierte ich den Zivildienst in der katholischen Pfarrgemeinde St. Gallus, einem sozialen Brennpunkt Frankfurts. Es folgten Praktika an den städtischen Bühnen Frankfurt sowie bei der Frankfurter Neuen Presse. Theater und Pressewesen prägten früh meine Aktivitäten, so bei der Schülerzeitung „Le Pappilon“ oder der Tätigkeit im Bundesvorstand des Verbandes der Jungendpresse Deutschland (VJPD) – bis zu späteren Publikationen in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften.

Den Jahren der Praxis folgten Studien in den Fächern Rechtswissenschaft, Philosophie, Germanistik, Musikwissenschaft, Geschichte, Politologie und Kunstgeschichte an den Universitäten in Frankfurt, München und Mainz (Doppelstudium / Zweitstudium). Die Promotion zum Dr. phil. erfolgte 2008 an der Goethe-Universität Frankfurt im Fachbereich Kulturwissenschaften. Vorausgegangen waren Jahre als Musiker in verschiedenen Orchestern, u.a. bei "UniVersal Brass Frankfurt".


Als Re
chtsanwalt bin ich seit 1997 tätig (Zulassung zum OLG 2002). Danach sammelte ich berufliche Erfahrung in verschiedenen Kanzleien, bis ich schließlich eine eigene Kanzlei in Hofheim am Taunus eröffnete (Schwerpunkt im Stiftungsrecht und öffentl. Baurecht).

Aufgrund früherer hochschulpolitischer Aktivitäten war ich kurz Berater einer großen Fraktion im Hessischen Landtag, bevor ich als Kulturvermittler und Publizist im kulturellen Bereich tätig wurde. Hier lag mein Schwerpunkt auf dem theoretischen Werk Richard Wagners.

Auswahl:

  • Die Bedeutung der nordischen Mythen in Richard Wagners Dramen-Konzept am Beispiel der „Ring“-Dichtung, in: Katja Schulz / Florian Heesch (Hrsg.): „Sang an Aegir“. Nordische Mythen um 1900, Heidelberg 2009, S. 179-211 (ISBN: 978-3-8253-5596-8)
  • Revolutionsidee und Staatskritik in Richard Wagners Schriften. Perspektiven metapolitischen Denkens, in: Wagner in der Diskussion, Bd. 4, Würzburg 2010 (ISBN: 978-3-8260-4280-5)
  • Artikel zu: Alberich, Der Nibelungen-Mythus, Donner, Erda, Fafner, Fasolt, Freia, Fricka, Froh, Gunther, Hagen, Hunding, Loge, Mime, Nibelungensage, Nornen, Rheintöchter, Siegfried-Mythus, Siegfrieds Tod, Waldvogel, Wanderer, Walküre, in: Das Wagner Lexikon, Hrsg. Brandenburg, Daniel u.a., Laaber 2012 (ISBN: 978-3-89007-550-1)
  • Franz Messer (1811-1860) – eine Wiederentdeckung, in: Mittelungen der Arbeitsgemeinschaft für mittelrheinische Musikgeschichte, Mainz 2013, S.4 (ISSN 1431-5106)
  • Richard Wagner in Frankfurt, in: Norbert Abels / Bernd Loebe (Hrsg.): Schafft Neues! …Richard Wagner in Frankfurt, Frankfurt a.M. 2013, S. 507-522 (ISBN 978-3-86638-025-7)
  • Richard Wagner. Neue Textausgabe (NTA) in 12 Bänden, Hrsg. Rüdiger Jacobs, Frankfurt a.M. / Halle 2013 (ISBN: 978-3-86638-010-0)
  • Richard Wagner. Konservativer Revolutionär und Anarch. Kritik von Staat und Gesellschaft aus Sicht eines „Unpolitischen“, Graz 2013 (ISBN: 978-3-902732-17-0)
  • Briefwechsel Richard Wagner – König Ludwig II. von Bayern, in: Handbuch Brief, Hrsg.: Marie Isabel Matthews-Schlinzig, Jörg Schuster, Gesa Steinbrink, Jochen Strobel, Berlin 2020, S. 1195-1206 (ISBN: 978-3-11037-510-7)

 

Nach einer Fortbildung u.a. im Bereich Architektur erfolgten verschiedene Dozenturen (Lehraufträge), etwa an der VHS Frankfurt oder an der Fra UAS. Hier habe ich zuletzt gemeinsam mit dem Präsidenten der Fra UAS sowie dem Dekan des FB 1 das Leitbild der Frankfurt UAS mit dem jüngsten Wertekanon vom 18. Januar 2024 unterzeichnet.

  Zu den Fragen meines hochschulpolitischen Engagements:


  • 1988 war ich Gruppenvorsitzender des RCDS an der JWG-Universität Frankfurt; ab 1989 folgten Mitgliedschaften in sämtlichen hochschulpolitischen Gremien (StuPa, AStA, hier in Koalition mit JuSos und GRÜNEN, Konvent, Senat, Satzungs- und Wahlkommission etc.)
  • 1998 wurde ich zum Landesvorsitzenden des RCDS Hessen gewählt ("linker" Flügel), nachdem ich zuvor verschiedene Ämter im Landesvorstand innehatte.
  • Während der Zeit des RCDS leitete ich den Jugendkreis innerhalb des "Hessischen Kreises" von Kurt Frhr. v. Gleichen, dessen Zuarbeiter ich damals zeitweise war (s. auch Veranstaltungen Hessischer Kreis unter 11.07.1996).
  • 2003 initiierte ich die Gründung des RCDA Hessen, dessen erster Vorsitzender ich wurde (ab 2004 im kollektiven Landesvorstand bis 2007).
  • Danach: Sukzessive Rückzug aus Politik und Verbänden.

 

Antworten zur „Renegatenrunde“

Ab 2001 organisierte ich (während meines Politologie-Studiums) die sog. „Renegatenrunde“, in der Alt-68er ihre Lebenswege und Schriften vorstellten. Dabei ging es einerseits um die Frage, welche Ideale von 1968 heute umgesetzt worden sind, welche Forderungen sich verändert haben und wo die Alt-68er heute stehen. Vor dem Hintergrund, dass die „Renegaten“ nach dem Scheitern ihrer Ideale nicht mehr zu ihren „Wurzeln“ zurückkehrten, sondern in anderen Bereichen eine geistige „Heimat“ fanden (Islam, undogmatische Linke, Katholizismus etc.), erhielt die Runde eine eigene Dynamik. Entscheidend ist dabei festzuhalten, dass es sich nicht um einen „rechten“ Kreis handelte, auch wenn ein Günter Maschke (ein Mandant von mir) dabei war, sondern es blieb ein bunter Kreis von Individualisten. Von Teilnehmern wie Gerd Koenen, Eckhard Henscheid, Matthias Beltz oder Hadayatullah Hübsch etc. kann man keineswegs behaupten, dass sie nach "rechts" renegierten. Sie sind sich ihren linken Idealen durchaus treu geblieben. Die Veranstaltungen waren zudem im öffentlichen Raum, mitunter sogar in Seminaren von Prof. Klaus von See oder Prof. Michael Stolleis.

Seit 2008 entfernte ich mich mehr und mehr von der politischen Bühne und wendete mich verstärkt der Kultur zu, der ich mich heute – in völliger Ablehnung alles Politischen – allein verbunden fühle.